Stressverarbeitung, ANS, chron. Schmerz

Dies ist ein wichtiges Kernstück von MAST.

Es geht um die Arbeit mit dem Autonomen Nervensystem (ANS).
Hier haben wir als Körpertherapeut_innen schon viel Zugriffe, je nachdem, wie stark unsere Angebote auch den mechanical interface des Nervus Vagus mit einbeziehen, oder wie sehr KlientInnen unter der Behandlung in tiefere Entspannungszustände gleiten.

Dennoch wird das ANS eben nicht nur durch biomechanische Aspekte bestimmt.
Wir machen uns also die Folgerungen aus dem Tri-Unischen Systems des Gehirns (Paul MacLean, 1952) bewusst und sehen dies im Zusammenhang mit der Polyvagalen Theorie nach Porges.
Die Polyvagal Theory besagt kurz gefasst, dass unser autonomes Nervensystem bezüglich der Herztätigkeit nicht nur aus dem Einfluss des Sympathikus und des N.Vagus als Träger des Parasympathikus besteht, sondern der N.Vagus in seinen unterschiedlichen Funktionen differenziert betrachtet werden muss. Es wird davon ausgegangen, dass es nicht den einen N.Vagus gibt, sondern dass es sich um 4 unterschiedliche Nerven handelt mit jeweils eigenen Hinrnervenkernen.
Daraus folgt, dass es im Grunde drei Säulen gibt, die unser autonomes Nervensystem beeinflussen (statt der alten Sichtweise: Sympathikus-Parasympathikus) sind es nun drei: der schnelle Vagus, der für eine ausgewogene Herztätigkeit sorgt, der Sympathikus, der für die Mobilisations- (auch Stress-) Reaktion zuständig ist und der entwicklungsgeschichtlich alte Vagus, der für die Immobilisation zuständig ist.
Die Theorie wird begreifbar aufbereitet und als Interventionsangebot für die KlientInnen zur Verfügung stehen.

Ein grundsätzlich neuer Aspekt im Zusammenhang mit dem ANS liegt in dem Phänomen des sogenannten Social Engagement Systems, das von Porges als Vernetzung zu den weiteren Hirnnerven, die mit Mimik, Stimme/Schlucken und Hören zu tun haben. Daraus lassen sich weitere plausible Interventionsmöglichkeiten ableiten und anbieten.

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